Fotomalerei und Fotokunst
In der Fotomalerei verschwinden die Grenzen von realer Fotografie und Malerei. Wenn ein Fotograf ein Foto macht, so möchte er in vielen Fällen die Realität festhalten. Ein Foto bekommt dokumentarischen Charakter. Was aber geschieht, wenn ein Foto bearbeitet oder verfremdet wird?
Bildet Fotomalerei Realität und Wirklichkeit ab?
Wird auf einem Foto tatsächlich die Wirklichkeit angebildet? Oder ist es vielleicht nur die Darstellung der Gleichzeitigkeit während eines kurzen Zeitraums innerhalb des Blickwinkels des Objektivs. Schon durch die Wahl des Ausschnittes wird ja mehr oder weniger Zensur betrieben. Was geschieht außerhalb des Betrachtungsrahmens? Wir sehen als Betrachter immer nur das, was der Fotograf vorher ausgewählt hat. Das macht er auch zurecht. Es ist seine Entscheidung, was ein Betrachter zu sehen bekommt und welche Wertung darüber ausgesagt wird.
An welcher Stelle verfließen die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei?
Welche Auswirkung hat verfremdete Fotomalerei auf mich als Betrachter?
Allgemein sind Fotos innerhalb der künstlerischen Fotografie auch Kunstwerke. Sie gehören somit zur bildenden Kunst. Grundsätzlich stellt sich bei den meisten Fotos die Frage, ob sie die Wirklichkeit oder die Wahrheit abbilden. Meist ist Fotografie die Interpretationen eines Moments oder eines kurzen Zeitablaufs aus der Sicht des Fotografen. Schon durch die Betrachtung eines anderen Menschen kann Fotomalerei eine neue Bedeutung und Interpretation bekommen.
Durch Verfremdung von Fotos entsteht Fotomalerei
Der Fotokünstler Joachim Skambraks nähert sich diesen Fragestellungen auf seine Art und Weise. Fotos werden mechanisch oder durch digitale Bildbearbeitung solange verfremdet bis das eigentliche Motiv nur noch schwer oder gar nicht erkennbar ist. Es entstehen eine neue Struktur und eineneue Farbigkeit, also Fotomalerei.
Wahrnehmungsgewohnheiten in Frage stellen
Die Grundlage seiner Arbeiten sind dennoch immer Fotos, die durch Bearbeitung die Anmutung von Malerei bekommen. Nach Meinung des Künstlers dürfen seine Bilder Wahrnehmungsgewohnheiten in Frage stellen und genauso farblich interessant, schön oder ästhetisch sein. Auch eigene Interpretationen der Betrachter sind möglich und erwünscht. Interessant ist doch, was in der Betrachtungswelt der Menschen entsteht, nicht das was der Künstler gerne gemeint hätte. Die Fotomalerei von Joachim Skambraks bietet Gelegenheit dazu.